Was sind Elemente?

Kraft der Ideen, Liebe zur Natur: Plato und Aristoteles

 
Plato Aristoteles
* 427 v.Chr. Athen * 384 Stagira (Mazedonien)
† 347 v.Chr. Athen † 322 Chalkis (Euböa)
Philosoph, Schüler des Sokrates, Begründer einer Philosophenschule, der «Akademie» (nach 387). Verfasst zahlreiche Schriften in Dialogform. Lehrer des Aristoteles. Philosoph, bis 348 Schüler Platos, 342 Erzieher Alexanders des Großen, 335 Gründung einer eigenen Philosophenschule. Verfasst zahlreiche systematische Abhandlungen über viele Wissenschaftsgebiete.

Die Philosophen Plato und Aristoteles verkörpern den Höhepunkt des antiken Geisteslebens, den Übergang von einer rein philosophischen Weltanschauung zur Naturwissenschaft.
Platos Grundlage: die Ideenlehre. Das wahre Wesen der Dinge wurzelt in der geistigen Welt der Ideen, alles sinnlich Wahrgenommene ist nur ein unvollkommener Abglanz der Wirklichkeit. Die Naturbeobachtung ist ihm deshalb kein Anliegen. Viel wichtiger sind ihm die Mathematik und vor allem die Astronomie, in der er ein System der höchsten Vollkommenheit sieht.
Anders Aristoteles: Er pflegt eine liebevolle Neugier für das Faktische. So schafft er Studienbücher des Naturwissens, die je eine neue Wissenschaft begründen âEUR" Physik, Astronomie, Pflanzen- und Tierkunde und Meteorologie.
Er sammelt eine Unmenge Beobachtungen und Einzelerfahrungen, die er zu einem geordneten, umfassenden Gedankengebäude zusammenfügt. Was ihn aber noch von den späteren Naturwissenschaftlern unterscheidet, ist sein Desinteresse an Experimenten: Er will die Natur erfahren und nicht manipulieren.

Was sind Elemente?

In der Antike und im Mittelalter gelten die Stoffe als Zustandform des Stofflichen. Die moderne Auffassung sagt: Ein Element ist unwandelbar, es bleibt durch alle chemischen und physikalische Umwandlungen hindurch erhalten. Zur Durchsetzung dieser Ansicht haben viele Forscher beigetragen.
Ein wichtiger Vertreter dieser neuen Forschergruppe ist Robert Boyle, ein führender Physiker im London des 17. Jahrhunderts. Als im Gefolge von Torricelli, Pascal und Guericke die Beschäftigung mit dem Vakuum in Mode kommt, verfasst er gleich eine Abhandlung mit mehreren Experimenten darüber. Dabei entdeckt er auch ein erstes Gasgesetz (Boyle-Mariotte-Gesetz).
Besonders bedeutend ist Boyle als Chemiker. Er führt viele Experimente durch und beschreibt sie ausführlich. In seiner Schrift "Der skeptische Chemiker" setzt er sich mit der alten Elementenlehre auseinander und verwirft die alchimistische Vorstellung. Sein neuer Elementbegriff sagt: Ein Stoff ist ein Element, wenn er chemisch nicht weiter zerlegbar ist.
Seinen Ansätzen mischt er theoretische Korpuskularvorstellungen bei âEUR" Teilchenvorstellungen, die der modernen Atomtheorie nahe kommen, aber sein Konzept zunächst schwierig erscheinen lassen.

  • Plato: "Gott geometrisiert."
    Ausdruck für die Vollkommenheit, die Plato in der Mathematik und in der Geometrie sieht, sind die fünf regelmässigen (platonischen) Körper:
 
Tetraeder Ikosaeder Würfel Oktaeder Pentagon-Dodekaeder
Vierflächer, aus vier gleichseitigen Dreicken. Aus zwanzig gleichseitigen Dreicken. Sechsflächer, Rubus oder Hexaeder, aus sechs gleichen Quadraten. Achtflächer, aus acht gleichseitigen Dreiecken. Aus zölf regelmäßigen Fünfecken.
Plato ordnet es dem Element »Feuer« zu.. Plato ordnet es dem Element »Wasser« zu. Plato ordnet es dem Element »Erde« zu. Plato ordnet es dem Element »Luft« zu. Plato sieht in ihm ein Symbol der »Himmelsmaterie«, woraus »Gott durch Gestalltungen und Zahlen« die Elemente schuf.


 


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